Wer seine Hand an den Pflug legt und blickt zurück der ist nicht geschickt für das Reich Gottes. So sagt Jesus im Lukasevangelium zu einem, der ihm nachfolgen, aber zuvor noch Abschied nehmen will. Provozierend. Unsozial. Lass die Toten ihre Toten begraben; du aber geh hin und verkündige das Reich Gottes, sagt er zu einem anderen. Ganz krass macht Jesus im Evangelium dieser Woche (Lukas 9, 57-62) deutlich, was Nachfolge bedeutet gegen alles, was üblich, was höflich, was das normale soziale Miteinander ist. Er stellt in Frage, was als Grundlage der Gesellschaft gilt.
Krasse Maßnahmen, Empfehlungen und Richtlinien gegen vieles, was uns an Miteinander privat oder in der Gesellschaft wichtig ist, erleben wir zur Zeit. Und doch ist es im Sinne eines höheren Ziels nützlich. Es soll helfen die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Manches davon stößt uns vor den Kopf. Es provoziert wie Jesu Worte seine Jüngerinnen und Zeitgenossen schockiert haben müssen. Bis heute sind es Worte, an denen man sich abarbeiten und um deren Sinn man ringen muss. Schwere Kost, die sich aber lohnen kann, auch wenn sie einem nicht in jedem Moment schlüssig erscheint. Mit den Maßnahmen in der Krise heute, ergeht es uns auch so. Sie fallen schwer, sie scheinen mancher - auch guten - Gewohnheit zu widersprechen. Sie verlangen auf Vertrautes zu verzichten. Sie bedeuten schwere Kost, Sich-Abarbeiten und Momente ratlosen Kopfschüttelns. Aber mit diesen provokanten Worten Jesu können das Zeichen des richtigen Weges sein.