© stamer

Ein Stern kommt in die Tüte

Sat, 30 Jan 2021 19:40:35 +0000 von Thies Jarecki

Ein Stern kommt in die Tüte. In der Kirche wird der Weihnachtsstern nun abgebaut und auch in den letzten Fenstern verschwindet er. Nun kommt er in die Tüte. Und in der Tüte zu Ihnen. Ein Stern zum Einlagern. Zum Aufbewahren. Ihnen anvertraut. Ein Stern zum Dahaben in sternlosen Zeiten. Ein Stern zum Dabeihaben im Alltag. Alltag ist uns nach einem Jahr schon geworden, was doch so un-alltäglich ist. Was die Tage, die wieder heller werden, gerade jetzt auch bei uns zu so dunkeln Zeiten macht. Die Zeiten scheinen auch nicht so schnell wieder heller zu werden. So sehen es viele. Schwere Tage. Traurige Tage. Tödlich nah ist uns die Krankheit gekommen.

Umso fester haben wir das prophetische Wort, und ihr tut gut daran, dass ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht in euren Herzen. (2. Petrus 1, 19) So heißt es zum letzten Sonntag, der nachweihnachtlichen Epiphaniaszeit. Die Zeilen stammen auch aus schweren Zeiten. Die Zeit, die die Jünger mit Jesus erlebt hatten, in der sie vor Augen hatten, wie durch ihn das Leben von Menschen frei und heil wurde, waren vorüber. Wie sie gemerkt hatten, dass dieser Jesus in einem besonderen Licht steht und sie hören konnten, wie Gott sagte, „dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe“, wurden Erinnerung. Sie erlebten zunehmend Anfeindung und Verfolgung. Sie mussten lernen, in der lebendigen Erinnerung ein Licht für den Weg durch dunkle Zeiten zu finden und diese Erinnerung durch Jesu Worte und Geschichten wachzuhalten. „Dann lässt es sich schon spüren“, sagt dieser Vers, weil es kommen wird. Tageslicht und Morgenstern werden aufbrechen; nicht nur gegenüber dem, was unsere Tage Dunkel macht, sondern vor allem in unserem Herzen. Dafür muss in unserem Herzen nicht alles licht sein. Auch wenn es da trüb und finster ist, können wir dem Licht nachspüren. Wir können uns an die Kraft und das Wort von Gottes Liebe lebendig erinnern und spüren, was sie schon ausstrahlt, weil sie als Morgenstern in unseren Herzen aufgehen wird. So wie der Stern in der Tüte zu uns kommt. Verpackt. Aber da. Aufbewahrt. Zum Aufbewahren. Anvertraut, um lebendig in Erinnerung zu halten: Es kommt eine Hilfe in unsere Herzen. Und sie lässt uns das schon spüren. 
Quelle: Jarecki
Bestätigen

Bist du sicher?