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Gedanken zum 2. Sonntag nach Epiphanias (17. 1. 2021)

Sat, 16 Jan 2021 20:08:50 +0000 von Thies Jarecki

Ein schönes Glas Wein. Zum Genießen. Oder ist der Genuss schon längst vorbei? Nur noch das wilde Fest. Die eskalierte Party. Bar Jeder Vernunft. Auf jeden Fall ist der Wein alle. Und Jesus macht Neuen. Gerade dann, als die Feierwütigen den letzten Fusel nehmen würden, macht er den Besten. Aus Wasser. Die Geschichte ist bekannt. Das Wunder populär. Vorlage für Witze im Überfluss.
 
Überfluss. Das ist, finde ich, das Stichwort an der Geschichte. Den besten Wein zu vorgerückter Stunde. Wo Wasser für alle das Beste wäre. Man eigentlich schon nach Hause sollte. Da kommen nun die besten Flaschen auf den Tisch. Überfluss. So wirkt Jesus sein erstes Wunder unter den Menschen. So ungesund und unvernünftig. Verschwenderisch.
 
Das gefällt mir an dieser Geschichte. Jesus entspricht nicht einfach dem, was menschlich vernünftig und vorbildlich ist. Gottes Gegenwart in und mit und unter uns Menschen passiert verschwenderisch und überfließend. Ja erscheint uns vielleicht sogar überflüssig. Wie Alkoholmissbrauch oder Ressourcenverschwendung. Die sollen zu Recht auch vermieden sein und auch nicht durch unsere Religion legitimiert werden.
Aber trotzdem lässt Jesus durch verschwenderischen, unvernünftigen und ungesunden Überfluss die Menschen erfahren, dass sie in und mit ihm Gott in dieser Welt begegnen können. Das Maß menschlicher Vernunft ist da nicht angesagt. Das fasst Gott nicht. Das sprengt er. Da läuft er über.
So ist das mit der Liebe. Die gibt es nur im Überfluss, könnte man es harmonisch sagen. Aber dann klingt es schon fast wieder fassbar. Vernünftig und richtig. Aber Jesus zeigt es krass. Er provoziert mit bestem Wein im Überfluss. Unfassbar! Unvernünftig. Herrlich!
Quelle: Jarecki
In der Antike gab es nur Weißwein.
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